Bienenfreundlich
So vielfältig und farbenfroh ist der Echte Lavendel
Lavendel ist eine der sinnlichsten und ältesten Heilpflanzen, die uns bekannt ist. Sie wird seit Jahrhunderten für ihren Duft, für die Farbe und ihre medizinische Eignung wertgeschätzt. Die meisten Menschen verbinden mit Lavendel die prächtig leuchtenden Lavendelfelder der Provence. Doch nur wenige wissen, dass der auf deutsch als Echter oder Englischer Lavendel bezeichnete Lavandula angustifolia eigentlich in England gezüchtet wird!
Lavandula angustifolia, als Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae), ist nicht nur bei Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. beliebt. So finden die Pflanzen Verwendung als Zierpflanze, in der Gewinnung von Duftstoffen, als Gewürz in der Küche und sogar für pharmazeutische Zwecke. Um die Bedeutung des Lavendels in der Medizin hervorzuheben, wurde der Echte Lavendel 2008 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
Der bei uns verlässlich winterharte Lavendel hat in England eine eigene Geschichte. Insbesondere in der südlichen Grafschaft Kent in Großbritannien ist es so sonnenreich und sommertrocken, dass der Englische Lavendel dort prächtig wächst und gedeiht. Er besticht durch eine ungewöhnlich große Vielzahl an Blütenfarben: Hellblau, dunkelblau, violett und alle Blautöne dazwischen. Weiß- und Rosatöne ergänzen die Farbpalette. Wuchshöhen von 25 cm bis zu 1.50 m und verschiedene Blattfarben und -formen ergänzen die überaus große Vielfalt.
Englischer Lavendel
Sortiment
Englischer Lavendel
Die 'Downderry Nursery®' in Kent, GB
Die bekannteste Lavendelgärtnerei Großbritanniens, die 'Downderry Nursery®', beherbergt in der südlichen Grafschaft Kent eine der umfangreichsten Lavendel-Sammlungen. Hier sammeln und züchten Dr. Simon Charlesworth und seine Frau Dawn liebevoll diese großartige Pflanze und leisten einen großen Beitrag zur botanischen Vielfalt. 1996 erhielt ihre Sammlung den Status als „National Plant Collection“. Heute umfasst sie ca. 350 verschiedene Lavendel-Arten und -sorten.
Englischer Lavendel bei Helix Pflanzen
Helix Pflanzen arbeitet nun schon viele Jahre vertrauensvoll und erfolgreich mit Simon und Dawn zusammen. Ihre Erfahrung in Kultur und Pflege dieses einzigartigen Englischen Lavendelsortiments sind uns eine große Hilfe, um für unsere Kunden die besten Sorten auszuwählen, hier bei uns in Deutschland vegetativ zu vermehren und großzuziehen. Die besten Mutterpflanzen beziehen wir von der Downderry Nursery, aus England.
Wissen
Ratgeber
So fühlt sich Lavendel am wohlsten – der beste Standort und richtige Pflege
Lavendel ist eine recht pflegeleichte Pflanze. Für den optimalen Wuchs stellt sie allerdings zwei Bedingungen: Einen geeigneten Standort und den richtigen Boden.
Der Halbstrauch verträgt problemlos große Hitze und fühlt sich an sehr sonnigen und vorzugsweise windgeschützten Plätzen wohl. Eine Hauswand oder Mauer kann diesen Schutz bieten und speichert außerdem an Wintertagen Wärme, die sie nachts an die Pflanze abgibt.
Wer seinen Lavendel eher schattig pflanzt, wird keine lange Freude an ihm haben. Der ideale Boden für Lavendelpflanzen ist sandig oder kiesig.
Ein guter Standort ist entscheidend für ein schönes Lavendelbeet
Lavendel ist eine recht pflegeleichte Pflanze. Allerdings sollte man darauf achten, für sie den richtigen Standort im Garten auszuwählen: Er sollte sonnig und möglichst windgeschützt sein – letzteres ist vor allem für die Überwinterung der Pflanzen wichtig. Die Erde ist im Idealfall nährstoffarm, trocken und sandig. Auf jeden Fall muss der Boden aber gut durchlässig sein, denn mit Staunässe kommt Lavendel nicht zurecht. Damit die Pflanzen gut gedeihen, ist es ratsam, ein- bis zweimal im Jahr etwas Gartenkalk unter die Erde zu mischen.
Geeigneter Boden für Lavendelpflanzen
Wasser muss immer gut ablaufen können, denn Staunässe ist Gift für die Gartenschönheiten. Im Sommer könnten dadurch Wurzeln faulen und im Winter einfrieren. Wer eher festen oder lehmigen Boden im Garten hat, sollte diesen an geplanten Lavendelstandorten auflockern, indem er Kieselsteine oder Sand unter die Erde mischt. Hochbeete oder eine leichte Hanglage kommen den Anforderungen der Pflanze entgegen, da hier überschüssiges Wasser in der Regel schneller ablaufen kann. Lavendel bevorzugt außerdem einen nicht sauren und nährstoffarmen Boden. Für ein gesundes Wachstum sollte deshalb zweimal im Jahr Gartenkalk unter die Erde gemischt werden. Alkalische Böden mit einem PH-Wert von 6,5 bis 8,3 sind ideal. Wer seine Kübel und Töpfe auf Balkon und Terrasse mit Lavendel bepflanzen möchte, verwendet am besten nährstoffarme Kräutererde. Sie hat alle Eigenschaften, die die Pflanze mag.
Die meisten anderen Blumen im Garten freuen sich über Lavendel in ihrer Nachbarschaft, denn Schädlinge wie Schnecken und Blattläuse werden von dem intensiven Duft vertrieben.
Besonders die für Läuse anfälligen Rosen sind deshalb dankbar, wenn sie die blühfreudigen Halbsträucher ganz in ihrer Nähe haben. Und auch optisch harmonieren Rosen und Lavendel sehr gut miteinander: Die verschiedenen Blautöne, die beispielsweise die Blüten der Lavendelsorten 'Hidcote Blue' oder 'Folgate' aufweisen, bilden einen interessanten Farbkontrast zu weißen, roten oder gelben Rosenblüten.
Dennoch ist diese Kombination nicht ganz problemlos, denn Lavendel und Rosen passen von ihren Ansprüchen her eigentlich gar nicht zusammen. Zwar bevorzugen beide Pflanzenarten sonnige Plätze, Rosen brauchen jedoch – anders als Lavendel – einen feuchten und gut gedüngten Boden.
Wer die ungleichen Gefährten trotzdem kombinieren möchte, sollte daher darauf achten, sie nicht zu nah nebeneinander zu pflanzen.
Jeder, der den Sommer draußen genießen möchte, sucht eine Verbindung zur Natur.
Diese lässt sich mit Pflanzen in Kästen, Schalen, Trögen, Kübeln und Töpfen auf Balkon und Terrasse leicht herstellen.
Doch bevor diese Outdoor-Plätze zum himmlischen Vergnügen werden, steht ein Besuch im Einkaufsparadies Gartencenter an. Und hier liegt etwas in der Luft, und zwar der Duft von Lavendel, der sofort Urlaubsstimmung und Wohlgefühl auslöst. Duftig und locker schwebt er über dem graugrünen Laub mit violetten, rosa, blauen oder weißen Blüten.
Viele Sorten des englischen Downderry Lavendels eigenen sich hervorragend für eine mobile Topfbepflanzung: z.B. die kleinwüchsige 'Little Lottie' mit blassrosa Blüten oder der mit 30 Zentimetern noch kompakter wachsende 'Coconut Ice' mit weißen und rosa Blüten über grauem Laub.
Ebenfalls klein und fein blüht 'Peter Pan' in Hell- bis Dunkelviolett sowie 'Miss Muffet' mit lilafarbenen Blüten.
Im südenglischen Kent, wo der Lavendelspezialist Simon Charlesworth seine Downderry Nursery betreibt, herrscht ein viel milderes Klima als in Deutschland.
Beim Downderry Sortiment kann man sich trotzdem darauf verlassen, dass es winterhart ist. „Wir haben viele Downderry Lavendel über mehrere deutsche Winter hinweg getestet und nur die winterharten in unser Sortiment aufgenommen“, erklärt Hans Müller von Helix Pflanzen, der die sortenreinen, englischen Lavendel exklusiv in Deutschland vertreibt. „Hier reichen daher die üblichen Winterschutzmaßnahmen für Ziersträucher völlig aus.“ Winterschutz für Lavendel:
Es empfiehlt sich, den Boden rund um den Lavendel mit Reisig, Mulch oder Laub vor Sonne schützen. Gefährlich für die Pflanzen sind nämlich weniger die Minusgrade, sondern große Temperaturschwankungen beim Überwintern.
Erwärmt sich der Erdboden an sonnigen Tagen zu stark, kann es passieren, dass der Kreislauf in den Blättern zu früh aktiviert wird. Wenn es dann nachts wieder friert, steigt das Risiko von Frostschäden. Lavendel im Kübel, stellt man am besten an einen halbschattigen, geschützten Ort, zum Beispiel an die Hauswand. Regelmäßiges Gießen nicht vergessen, am besten an frostfreien Tagen!
Lavendel gehört zu den Halbsträuchern, weshalb er von Natur aus verholzt – d.h., die Pflanzen bilden mit der Zeit dickere Stämme, die weder Blätter noch Triebe tragen. Lavendelkenner sprechen auch von Verkahlung. Lässt man die Pflanzen über Jahre ungekürzt wachsen, legen sie sich aufgrund ihres Gewichts auf die Seite und verlieren so viel von ihrer Schönheit. Durch regelmäßiges Zurückschneiden bildet der Lavendel neue Triebe am Fuße der Pflanze und verholzt deutlich langsamer. Zudem verzweigt er wesentlich besser und wächst dichter.
Der ideale Zeitpunkt für das Zurückschneiden ist der Spätsommer, dann wenn die Blütezeit des Lavendel zu Ende geht. Unmittelbar nach dem Verblühen beginnt normalerweise die Samenbildung. Durch den rechtzeitigen Schnitt wird bewirkt, dass die Pflanze ihre Kraft nicht in die Samen lenkt sondern zu einer zweiten Blüte motiviert wird. Das Zurückschneiden darf auf keinen Fall erst im Herbst erfolgen, weil die neuen Triebe ansonsten nicht rechtzeitig winterfest werden und später zu erfrieren drohen. Nur in wärmeren Regionen kann auch noch im Herbst ein Korrekturschnitt vorgenommen werden. Im Zweifelsfall sollte man damit aber lieber bis zum Frühling warten. Auch wer dann seinen Lavendel stutzt, sollte sicher sein, dass anschließend kein Frost mehr droht. Optimal ist die Zeit noch vor dem ersten Austrieb.
Beim Zurückschneiden darf man durchaus großzügig sein: Normalerweise kann Lavendel um ein Drittel bis zur Hälfte gekürzt werden. Je nach Verholzungsgrad und Alter der Pflanze sowie Sorte sogar um bis zu zwei Drittel. Grundsätzlich gilt: Junge Pflanzen können stärker gestutzt werden als alte. Besitzt der Lavendel schon längere holzige Zweige, ist eine zurückhaltende Vorgehensweise zu empfehlen. Dabei ist immer darauf zu achten, wo sich junge Triebe bilden, denn diese dürfen nicht entfernt werden. Der Schnittpunkt sollte „im Grünen” liegen. Setzt man die Schere zu tief im alten Holz an, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen nicht mehr neu austreiben. Bei einem fachgerechten Zurückschneiden sieht der Lavendel zumeist schon nach etwa einem Monat wieder aus wie neu. Und im kommenden Sommer zieren dann abermals unzählige Blütenähren den duftenden Halbstrauch.
Lavendel muss jedes Jahr kräftig zurück geschnitten werden, damit er kompakt bleibt. Lässt man die Halbsträucher mehrere Jahre ungestutzt wachsen, fallen die verholzten Äste auseinander und verkahlen von unten her.
Alte Lavendelsträucher mit sparrigen, verholzten Haupttrieben sind in den meisten Fällen durch einen starken Verjüngungsschnitt nicht mehr zu retten. Aber wie so oft im Leben kommt es auch hier im Zweifelsfall auf einen Versuch an. Der Erfolg scheint stark vom Schnitttermin abhängig zu sein: Einige Hobbygärtner berichten, dass ihre alten Lavendelsträucher nach einem radikalen Zurückschneiden im Juni oder Juli noch im selben Jahr neu ausgetrieben sind und im nächsten Jahr wieder geblüht haben.
Im Lavendel steckt viel englische Liebe
Lavendel, in diesem Wort steckt das englische Wort ´love´ nicht bloß zufällig. Jedenfalls nicht für den leidenschaftlichen Lavendelzüchter Dr. Simon Charlesworth. Dieser besitzt im Südosten Englands die bekannteste Lavendelgärtnerei Großbritanniens, die Downderry Nursery. Seine umfangreiche Lavendel-Sammlung erhielt 1996 den Status als „National Plant Collection”, eine Auszeichnung, die nicht nur Verdienste und Erfolge würdigt, sondern zugleich die Verpflichtung beinhaltet, Pflanzen zu konservieren, ihren Bestand zu sichern und somit zur botanischen Biodiversität beizutragen. Die Liebe zum Love-endel entdeckte Charlesworth im Jahr 1991. Der promovierte Geograph, der sich während des Studiums zunächst theoretisch mit dem Thema der globalen Erderwärmung und ihren Auswirkungen auf Pflanzen beschäftigt hatte, begann damit, in seinem kleinen Garten Stecklinge von sonnenliebenden und trockenheitsverträglichen Pflanzen zu ziehen und zu verkaufen. Die Kaufinteressenten fragten allerdings fast ausschließlich nach Lavendel , und so kam es zu einer allmählichen Spezialisierung.
Aus dem Sammler Charlesworth wurde der Züchter, aus dem Hinterhofgärtner ein weltweit anerkannter Lavendelkenner, dessen Lavendelkultur auch hohe wissenschaftliche Anforderungen erfüllt. Heute zählt Downderry Nursery mit ca. 350 Lavendel -Arten und -sorten zu den ganz Großen.  Downderry Nursery liegt in Kent, inmitten eines alten ummauerten Viktorianischen Gartens. Die guten Bodenbedingungen und die geschützte Lage bieten den Pflanzen optimale Wachstumsvoraussetzungen. Charlesworth vertritt die Meinung, dass es mehr als einen sonnigen Standort, einen durchlässigen Boden und einen Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt nicht braucht, um Lavendel erfolgreich anzupflanzen. Das macht Mut, es mal mit Lavendel im Garten oder auf der Terrasse zu versuchen.
Geschichte einer Leidenschaft
Für den promovierten Geographen Simon Charlesworth ist der Lavendel eine Passion. Angefangen hat alles Ende der 1980-er Jahre im Garten seiner Eltern in Ditton. Zwar studierte er nach der Schule erst Englische Literatur und Geografie, doch bevor er seine geografischen Kenntnisse noch in einer Promotion vertiefte, jobbte er bereits ein Jahr ein einem Gartencenter. Dort kam der damals 23-Jährige auf den Geschmack: Schon bald begann er im elterlichen Garten sonnenliebende Gewächse wie Zistrosen, Lavendel und Ginster zu vermehren. Am Wochenende verkaufte er diese erfolgreich auf Märkten.
Bald schon musste Charlesworth auch das Nachbargrundstück in sein Unternehmen einbeziehen, dass seit 1991 den Namen Downderry Nursery trug. 1997 engagierte der Brite seine erste feste Mitarbeiterin. Sie hieß Dawn und war ein echter Glücksgriff – denn auch privat funkte es zwischen den beiden. Im selben Jahr bezog die gesamte Downderry Gärtnerei in den sanften Hügeln von Kent einen neuen Standort. Heute gilt der Betrieb als die bedeutendste Lavendelgärtnerei Großbritanniens und Charlesworth als weltweit anerkannter Experte für Lavendel.
Made in UK
Von den alten Römern wird gesagt, sie hätten den Lavendel nach Großbritannien gebracht. Historische Beweise gibt es für diese Behauptung allerdings nicht. Belegt ist aber, dass man ab dem 13. Jahrhundert Lavendel im Vereinigten Königreich kannte und schon bald mit dessen Anbau begann. Offenbar ließ sich die Pflanze auf der Insel problemlos kultivieren. Später wurde sie sogar zu einem wichtigen Bestandteil des klassischen, englischen Cottage Gardens.
Der Charme desselben besteht ja in erster Linie in der Natürlichkeit, Ungezwungenheit und in der harmonisch blühenden, wohlkomponierten Vielfalt von unterschiedlichen Pflanzen, die hier so wachsen, als hätte die Natur die Beete selbst angelegt. Kein Wunder also, dass es die englische Lavendelkultur zu großem Ansehen gebracht hat.
Inmitten der sanften Hügellandschaft der Grafschaft Kent liegt die Wiege des Lavendels mit dem wohlklingenden Namen Downderry Nursery – eine Lavendelgärtnerei mit hohem Bekanntheitsgrad. Die erfolgreiche Nursery, die 350 verschiedene Lavendelarten und -sorten umfasst, hat als eine besondere Auszeichnung den Status als “National Plant Collection” erhalten. Eine Vielzahl der außergewöhnlichen Downderry Sorten werden jetzt auch bei uns im Handel angeboten.
Von Lavendelzwergen und Giganten
Seit Neuestem sind auch in Deutschland viele interessante Sorten aus dem Downderry Sortiment erhältlich. Und zwar längst nicht mehr nur im klassischen Lila, sondern auch in Blauschattierungen, Violettvariationen, Rosanuancen und in Weiß.
Da gibt es z.B. Lavendelzwerge, die nur 40 Zentimeter hoch werden, wie ´Aromatico Silver´ (weiß), ´Blue Scent´ (blau), ´Little Lady´ (hellviolett), ´Peter Pan´ (hell- bis dunkelviolett) oder ´Coconut Ice´ (weiß und rosa), und Giganten, die eine Wuchshöhe von bis 80 Zentimetern und mehr erreichen können, wie ´Edelweiß´ (weiß), ´Fragrant Memories´ (hellblau), ´Gros Bleu´ (purpur), ´Sussex´ (hellblau) oder ´Grosso´(dunkelblau-violett).
Die Kleinen eignen sich für sowohl für Balkon und Terrasse, während die größeren Sorten auch als Lavendelhecken oder Einfassungen gezogen werden können.
Die Farbe Lila - Shades of Purple
„50 Shades of Grey” sind derzeit in aller Munde. Ob in den Bücherbestsellerlisten oder den Musik- und Kinocharts – überall stößt man auf diesen Titel. Aber was hat es hier mit der Farbe Grau auf sich? Abgesehen davon, dass die dominante Hauptfigur der Geschichte Christian Grey heißt, soll die Farbe angeblich eine Anspielung darauf sein, dass es in der Persönlichkeit der Menschen und ihren Leidenschaften mehr Schattierungen gibt als man auf den ersten Blick sehen kann. Naja, ob die Farbe Grau die richtige Wahl ist, wenn man Leidenschaft beschreiben möchte, sei dahingestellt. Eigentlich gibt es Farbtöne, die mehr ausdrücken: Beispielsweise die Farbe Lila.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Worte Lila und Violett überdeckend für Farbtöne zwischen Rot und Blau genutzt. Und genau durch diese uneindeutige Stellung im Farbkreis werden ihnen in Kultur und Religion sehr widersprüchliche Bedeutungen zugedacht.
Lila ist die Farbe der Zweideutigkeit und Unsicherheit. Sie hat etwas Mystisches, Unergründliches und steht für die Überwindung von Gegensätzen. Ihr Platz zwischen den warmen Rottönen und dem kalten Blau – im übertragenen Sinne zwischen Körper und Geist – macht sie zur Farbe der Spiritualität und Magie.
Violetttöne haben eine starke meditative Wirkung, regen unsere Phantasie an, inspirieren und motivieren uns dazu, ungewöhnliche Ideen auch einmal in die Tat umzusetzen. Im Feminismus symbolisiert Violett den Anspruch der Frauen auf Macht und die Gleichheit der Geschlechter.
Um all diese Themen geht es auch im Bestsellerroman „Die Farbe Lila” und im gleichnamigen Steven Spielberg Film. Hier gibt es einen Dialog zwischen Celie und ihrer Freundin Shug, in dem sie überlegen, was Gott von den Menschen erwartet: „Ich denke, er wäre ganz schön sauer, wenn einer an der Farbe Lila in einer Wiese vorübergeht und sie nicht bemerkt”, meint Shug.
In der Natur begegnen uns Violett- und Lilatöne bei vielen Blumen und Blüten. Besonders beim Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) gibt es unzählige Schattierungen. Zu dieser Vielfalt entscheidend beigetragen hat der englische Lavendelzüchter Simon Charlesworth. Er betreibt in der Grafschaft Kent die bekannteste Lavendelgärtnerei Großbritanniens, die Downderry Nursery. Mit rund 350 Lavendelarten und -sorten zählt sie zu den ganz Großen. 1996 erhielt die umfangreiche Sammlung den Status als „National Plant Collection”.
Lavandin
Lavendelsäckchen in Kommoden und Schränken, mit denen Kleidermotten ferngehalten werden sollen, gehören zu den Klassikern der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Auf den im Handel erhältlichen Stoffbeuteln findet sich oft der Schriftzug “Lavandin”. Das ist keinesfalls das französische Wort für Lavendel, sondern der Name einer dem Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) verwandten Pflanze. Lavandin (Lavandula hybrida) ist ergiebiger, aber duftschwächer als der Echte Lavendel und wird häufig als Basis für preiswertere Essenzen und Öle eingesetzt. In der Industrie nutzt man Lavandin zur Parfümierung von einfachen Seifen und Schaumbädern.
Nahrung für dicke Hummeln und fleißige Bienchen
Den Imkern sterben seit Jahren die Bienen unter den Händen weg. Den Völkern machen nicht nur die Varroa-Milbe und giftige Pestizide zu schaffen, sondern vor allem das viele Grün überall: Grüne Flächen, wohin die fleißigen Bienen auch fliegen. Blüten zu finden, ist in manchen Regionen kaum noch möglich.
Das scheint auch der Hauptgrund für das alljährliche Hummelsterben im Hochsommer zu sein. Es herrscht Nektarmangel ausgelöst durch immer steriler werdende Gärten und Grünanlagen. Um das Nahrungsangebot für Hummeln und Bienen zu verbessern, empfiehlt der NABU Gartenbesitzern u.a. nektar- und pollenreiche Gartenpflanzen wie z.B. Lavendel zu pflanzen.
Als Heilpflanze wurde der echte Lavendel auch von Hildegard von Bingen (1098 – 1179) geschätzt und fand in ihrer naturkundlichen Schrift „Physica” Erwähnung: „Der echte Lavendel ist warm und trocken, weil er wenig Saft hat. Und er nützt dem Menschen nicht zum Essen, hat aber doch einen starken Duft. Und wenn ein Mensch, der viele Läuse hat, oft am Lavendel riecht, sterben die Läuse an ihm. Und sein Duft macht die Augen klar, weil er die Kraft sehr starker und auch die Nützlichkeit sehr bitterer Spezereien in sich hat, und daher fesselt er viele üble Dinge,…”, soweit die schlaue Klosterfrau.
Lavendel als Mittel gegen gefährliche Infektionskrankheiten?
Bei vielen Krankheiten und Infektionen greifen wir wie selbstverständlich zu Antibiotika, die uns helfen sollen. Doch Dauerkonsum führt dazu, dass auch die Krankheitserreger immer mehr Resistenzen entwickeln und wir ihnen hilflos ausgeliefert sind. Neuartige Infektionskrankheiten sind die Folge, gegen die kein Antibiotikum mehr hilft. Es gibt aber alternative Möglichkeiten, von denen Hilfe zu erwarten ist – und Lavendel könnte eine davon sein.  Infektionen mit MRSA, einem resistenten Staphylokokken-Stamm, stellen Mediziner vor große Herausforderungen.
Die Bakterien können nicht mit Antibiotika behandelt werden und Ärzte versuchen oft, viele verschiedene Medikamente zu kombinieren, um die Infektion in den Griff zu bekommen. Doch was Kräuterexperten und Naturheilkundler schon länger behaupten, wird jetzt allmählich von der Forschung bestätigt: Heilmittel aus der Natur, darunter auch der Lavendel, können solche Infektionen bekämpfen. Lavendel ist auf der ganzen Welt beliebt wegen seiner violetten Blüten und seinem unverwechselbaren Duft, aber er ist auch bekannt dafür, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen zu haben.
Eine neue Studie hat jetzt gezeigt, dass Lavendelessenz auch eine Lösung für MRSA Infektionen sein könnten. Forscher an der medizinischen Fakultät der Thames Valley Universität haben herausgefunden, dass Lavendelessenzen in der Lage sind, das Wachstum von zwei unterschiedlichen resistenten Staphylokokken-Stämmen zu hemmen, einer davon ist MRSA.
Andere Studien haben ergeben, dass Lavendel effektiv bei der Bekämpfung von Kandidose, besser bekannt als Soor, und anderen Pilzerkrankungen war. In Aromatherapien kann Lavendel bei der Entspannung helfen und Kopfschmerzen lindern. Außerdem kann diese Pflanze bei der Narbenbildung helfen, und zur Heilung von Akne, Wunden und Blasen beitragen.
Lavendel hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten und hat dabei auch keine unangenehmen Nebenwirkungen. Menschen werden nicht immun gegen Lavendel und haben auch kein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen, wie sie bei einigen pharmazeutischen Medikamenten nicht auszuschließen sind.
Die Väter Aromatherapie
Als dem französischen Chemiker und Parfümeur René-Maurice Gattefossé 1910 bei einer Explosion in seinem Labor brennende Flüssigkeit über die Hände lief, waren diese schon kurz darauf von entzündendem Wundbrand übersät. Gattefossé wusste damals schon, dass naturbelassenes Lavendelöl eine gewisse Heilwirkung besitzt und versuchte seine Brandwunden damit zu behandeln. Bereits nach kurzer Zeit beobachtete er, wie das Lavendelöl den Wundbrand des Gewebes stoppte.
Daraufhin befasste er sich intensiver mit der Wirkung und Anwendung von ätherischen Ölen und gilt deshalb heute häufig als Begründer der Aromatherapie.
Der Arzt Dr. Jean Valnet kannte die Forschungsergebnisse von Gattefossé und machte sich diese als Sanitäter im Zweiten Weltkrieg zunutze. Als nicht mehr ausreichend Medikamente zur Verfügung standen, setzte er naturbelassene ätherische Öle zur Desinfektion und Heilung von Wunden ein. Das verlief so erfolgreich, dass er sich der Aromatherapie verschrieb und später zahlreiche Ärzte in diesem Bereich ausbildete und seine Erkenntnisse in Büchern veröffentlichte. So trug Valnet wesentlich zur Verbreitung der Therapieform bei.